Szenario 3 – Die Mitte als Grün-Buntes Wohnquartier

Die Innenstadt der Zukunft ist nicht nur Arbeits-und Erlebnisort, sondern nach wie vor ein vielfältiges und grünes Wohnquartier. Sie ist innovatives Baulabor, grünes Erholungsparadies sowie Klimavorbild, historisches Herz und lebendiges Wohnquartier. Sindelfingens Stadtmitte ist zum Modellprojekt für klimaangepasste Innenstadt-und Quartiersentwicklung geworden. 

Natürliche „Adern“ mit Begrünung und Wasserelementen ziehen sich durch die Innenstadt. Ergänzt um kleinere ökologische Trittsteine für Flora und Fauna hat sich in der Sindelfinger Mitte ein hochwertiges und klimaangepasstes grünes Netz entwickelt. Die neuen grünen Räume sind Ruhepol und zugleich Klimaschützer. Dafür werden alle Flächen aktiviert, einige Dächer sind jetzt öffentliche Sportplätze, grüne Aufenthaltsorte oder Rooftopbars, auf ehemaligen Parkplätzen sind kleine grüne Hotspots entstanden. 

Die Schwippe wurde stellenweise freigelegt, Kinder spielen am Wasser, während sich Eltern und Jugendliche auf Holzstegen entspannen. Die Mercedesstraße ist zum grünen Mobilitätsboulevard geworden und bildet eine neue grüne Achse in der Stadt. 

Wo möglich wird Regenwasser oberirdisch gesammelt um nicht nur Hitze, sondern auch Starkregen etwas entgegenzusetzen – als positiver Nebeneffekt entstehen neue multifunktionale amphibische Stadträume, die nicht nur Regenwasserspeicher, sondern zugleich z.B. Sportfläche, Aufenthaltsort oder Grünfläche sind. 

Die Altstadt ist lebendiger geworden, doch nicht weniger gemütlich. Neue Qualitäten sind entstanden, auch das Alte kommt nun viel besser zur Geltung: Auf engem Raum wurden Nischen für Natur, Bewegung, Spiel und Sport gestaltet – vielfach von den BewohnerInnen selber initiiert. Seit die Stadt private Initiativen zur Stadtraumgestaltung aktiv fördert und die besten baukulturellen Beiträge auszeichnet, findet ein regelrechter Wettstreit statt. 

Die gesamte Innenstadt ist nahezu autofrei, der tägliche Bedarf an Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen oder Freizeiteinrichtungen ist hier sowieso am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen und die BewohnerInnen schätzen die entspannte Fortbewegung. Als bunt durchmischtes Wohnquartier für Menschen jeden Alters und Herkunft wird beim Wohnungsbau neben dem Klimaschutz vor allem auf soziale Innovation geachtet. Das Ziel lautet Vielfalt, verschiedenste Wohnformen werden realisiert, um für möglichst alle Lebensmodelle gute Angebote machen zu können. Mit den Wohnstätten hat die Stadt als Impulsgeber selbst einige herausragende Projekte umgesetzt, doch durch die gezielte Förderung gemeinschaftlicher Ansätze wie Baugemeinschaften oder Kleingenossenschaften ist es gelungen, auch eigeninitiierte Projekte mit viel Strahlkraft in der Sindelfinger Mitte anzusiedeln. 

Auch baulich hat sich einiges verändert: Lücken wurden geschlossen und Quartiere weiterentwickelt. Besonders nennenswert sind die neue Bebauung auf dem Post/VoBa-Areal, die Entwicklung vom Sterncenter hin zu einem durchlässigen Quartier und die Weiterentwicklung und Nachverdichtung im Bereich Paul-Zweigert-Straße und Riedmühlestraße. Sie alle eint der Anspruch Vorreiter für klimagerechten und dichten Städtebau zu sein. So finden sich hier vertikale Gärten an den modernen Wohngebäuden, vieles wird mit Holz konstruiert und alle Gebäude speisen im Sinne kleiner dezentraler Kraftwerke Energie in das städtische Netz ein. Doch auch die Architektur überrascht, während die wertvolle historische Bebauung in der Altstadt behutsam gepflegt wird, setzen die Neubauten auf hochwertige moderne Gestaltung. 

Auch die Stadt ist mit ihren öffentlichen Gebäuden zum Vorbild der klimagerechten Stadtentwicklung geworden. Als Initialprojekt wurde das Rathaus energieautark saniert, auch die grüne und innovative Fassadengestaltung ist weithin bekannt. 

Im Wohnquartier Stadtmitte herrscht buntes Treiben – es ist grün, klimagerecht und urban gestaltet, und bietet durch vielfältige Wohnkonzepte und lebenswerte Freiräume viel Lebensqualität für seine BewohnerInnen.

Die Karte „Klimaanpassung und Alltagsqualität“ thematisiert das Wohnen in der Innenstadt, heute wie in Zukunft eine zentrale Funktion in der Sindelfinger Mitte. Darüber hinaus werden räumliche Strategien zur Anpassung an den Klimawandel ausgelotet.

Projektteam
Das Projektteam besteht aus Akteur*innen der Stadt Sindelfingen (Stadtentwicklung und Geoinformation) und der Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH sowie dem Planungsbüro urbanista aus Hamburg.

Eine Antwort

  1. Die Grünverbindung im Osten ist sehr sinnvoll und sollte in Richtung Gewerbegebiet und Abenteuerspielplatz entlang des Goldbachs fortgesetzt werden, auch fußläufig. Derzeit kann man die Grünfläche zwar auf der Karte teilweise sehen, aber nicht wirklich ohne Unterbrechung von Gebäuden und Straßen gehen.

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