Szenario 1 – Die Mitte als Innovationsquartier

Sindelfingen ist probierfreudig, innovativ, zukunftsgewandt und setzt mit seinen Erfahrungen neue Trends in der Stadtgestaltung.

Die Innenstadt der Zukunft wird längst nicht mehr nur als historische Kleinstadt wahrgenommen. Was Sindelfingen hinter den Kulissen schon immer ausgezeichnet hat, bildet die Innenstadt ab: Sie ist ein innovativer Arbeitsort, Innovations- & Start-Up-Inkubator, Reallabor und ein Ort an dem smarte Ideen und moderne Arbeitswelten auf historische Altstadt und lebendige Wohnquartiere treffen. Sindelfingen ist zum Schaufenster der Region geworden, in dem innovative Produkte und Berufe sichtbar gemacht werden. Ob gläserne Fahrzeugproduktion, Co-Working, Ladencafé oder hybride Arbeitsorte (tagsüber Start-Up Café, abends angesagte Pop-Up Bar), hier findet sich für alle ein abwechslungsreicher Arbeitsplatz. 

Das Gebiet rund um Stern-Center, ZOB und Mercedesstraße hat sich in den letzten Jahren am meisten verändert. Die Mercedesstraße und Hanns-Martin-Schleyer-Straße sind zum Ort innovativer Bauprojekte geworden. Wie ein „Rücken“ zum Werk säumen Neubauten und punktuell Hochhäuser den Norden der Hanns- Martin-Schleyer-Straße. Auch gegenüber im Mercedes-Benz Werk haben städtebauliche Entwicklungen stattgefunden, eine einladende Brücke führt über die Bahntrasse und macht den heutigen Hintereingang zum einladenden Werksportal. In Zukunft könnten hier zum Beispiel Nutzungen wie Entwicklungs- und Verwaltungsabteilungen oder Besucherzentren angesiedelt werden. Im Gegenzug haben auch einige gewerbliche Nutzungen den Sprung über die Bahngleise gewagt und sich in der Mitte angesiedelt. Das Mercedes-Benz Werk sowie die Stadt profitieren von der Nähe zueinander und tragen so auf beiden Seiten der Gleise zu neuer Urbanität und Produktivität bei. 

Die Karte „Stadteingang und Arbeitsorte“ identifiziert städtebauliche Entwicklungspotentiale entlang der Hanns-Martin-Schleyer-Straße und lotet aus, welche Rolle Arbeit in Zukunft in der Innenstadt spielen könnte.

Auch das Sterncenter wurde komplett umstrukturiert und von einer introvertierten Shopping- Mall in ein einladendes Quartier umgebaut. Das neue „Stern-Quartier“ ist geprägt von dichter Bebauung mit maximaler Nutzungsmischung. Hier finden sich klassische Geschäfte neben Kulturcafés und Fahrradmanufakturen – in den Obergeschossen wird im Co-Working-Modell gearbeitet, gewohnt und abends in der Rooftop- Bar ein Getränk genossen. Auch nördlich der Gartenstraße wurde ein attraktives Umfeld für lokale Betriebe geschaffen – unter dem Titel „Manufakturquartier“ wurde der Stadtraum rund um das Schweppelesgässle zu einem gemischten Quartier für urbane Produktion weiterentwickelt. Von der klassischen Schreinerei bis hin zum 3D-Druck finden hier vielfältige Betriebe Raum – Produktion wird somit auch zum Stadterlebnis, die Erdgeschosse zum Schaufenster und Arbeit als zentrale Säule der Stadt wieder sichtbar und präsent. Diese Stimmung strahlt aus bis in die historische Altstadt, in welcher sich ebenfalls kleine und emissionsarme Betriebe in Erdgeschossen und Hinterhöfen angesiedelt haben. 

Aus Bahnhof und ZOB ist inzwischen ein echter Ankunftsort mit Aufenthaltsqualität geworden. Durch eine Aufwertung der öffentlichen Räume, die Umgestaltung der Verkehrsräume, bessere Übergänge, höhere Taktungen und den neuen Mobilitätspunkt sind Bahnhof und ZOB zusammengewachsen und zum modernen und stark frequentierten Hub geworden. Rundherum werden smarte Technologien getestet und direkt aus der Entwicklung im Werk auf die Straße gebracht. So werden in der Mitte zum Beispiel Müllentsorgung und Beleuchtung smart, zentral und digital organisiert und gesteuert. Alle Mobilitätsangebote sind vernetzt und werden in einer regionalen Mobilitätsapp sichtbar. Ergänzt wird die Mobilität in der Sindelfinger Mitte durch Sharing-Angebote, gute Fahrradinfrastruktur und nicht zuletzt die neue Stadtbahnlinie. Private PKW sind rar geworden in der Innenstadt – aus der Autostadt wurde eine Mobilitätsstadt, ein Titel, den die Stadt mit Stolz trägt. 

Langfristig sind auch weitergehende städtebauliche Entwicklungen rund um den Bahnhof, die Hanns-Martin-Schleyer-Straße, die Mercedesstraße und das Werk jenseits der Bahntrasse denkbar. Das Werk könnte sich öffnen zum durchlässigen Mobilitätsquartier, Verbindungen über die Bahntrasse könnten Verbindungen zwischen beiden Seiten schlagen.

Projektteam
Das Projektteam besteht aus Akteur*innen der Stadt Sindelfingen (Stadtentwicklung und Geoinformation) und der Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH sowie dem Planungsbüro urbanista aus Hamburg.

Eine Antwort

  1. Als Arbeitsort ist er sicherlich geeignet. Es gibt auch so viele potenzielle Flächen und untergenutzte Flächen für die langfristige Entwicklung

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